Wappen damals und heute
Diese Begeisterung für Heraldik schafft Arbeit für Ahnenforscher, Heraldiker, Künstler und Handwerker. Auch in meiner Werkstatt in Wrestedt entstehen handgeschnitzte Wappen aus Holz – vom ersten Entwurf bis zum fertig gefassten Wappen in den heraldischen Farben.
Dieses Foto zeigt die einzelnen Arbeitsstufen – von der 1:1 Zeichnung bis zum fertig geschnitzten und farbig gefassten Adels- bzw. Allianzwappen. Eine ausführliche Bilddokumentation finden Sie hier:
Einen Überblick über meine bisherigen Arbeiten – Familienwappen, Adelswappen, Verbindungs- und Stadtwappen – finden Sie auf meiner Wappenseite:
Wappen übersicht – Bildhauerei Gerlach .
Wie kommt man überhaupt zu einem eigenen Wappen?
In der Praxis gibt es drei typische Wege zu einem Wappen:
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1. Geburt in eine Adelsfamilie:
Das historische Adelswappen wird von Generation zu Generation vererbt. -
2. Verleihung:
Früher konnten für besondere Verdienste Wappen verliehen werden (z. B. durch Landesherren oder Herrscherhäuser). -
3. Stiftung eines bürgerlichen Familienwappens:
Heute sehr verbreitet: Man lässt sich von einem Heraldiker ein neues Familienwappen entwerfen, das zur Familie passt und die heraldischen Regeln einhält.
Ich arbeite bei Bedarf mit erfahrenen Heraldikern zusammen. Ein Wappenentwurf kann dann zum Beispiel in eine Wappenrolle eingetragen werden, etwa beim Münchner Wappen-Herold. Ein solcher Eintrag ist kostenpflichtig, gibt dem neuen Wappenträger aber mehr Sicherheit gegenüber unberechtigter Verwendung.
Welche Arten von Wappen gibt es?
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Wappenarten herausgebildet. In meiner Werkstatt entstehen unter anderem:
- Adelswappen mit Stamm- oder Allianzwappen
- Familienwappen / Bürgerwappen
- Verbindungs- und Burschenwappen für Studentenverbindungen, Corps usw.
- Staats-, Landes-, Stadt- und Gemeindewappen
- Firmenwappen und Logos in heraldisch geprägter Form
Einige Beispiele finden Sie hier:
Wall of Fame – Bookflip und Stadtwappen – Bilddokumentation .
Vom Entwurf zur 1:1 Arbeitsskizze
Am Anfang steht immer der Entwurf – entweder eine vorhandene Wappenvorlage (z. B. aus einer Wappenrolle) oder eine neue Gestaltung nach den Wünschen des Kunden. Aus dieser Vorlage entsteht eine 1:1 Arbeitsskizze, die später auf die Holzplatte übertragen wird.
In dieser Phase lege ich bereits fest:
- Größe und Proportionen des Wappens
- Stellung von Schild, Helm, Helmzier und Helmdecken
- Plastische Wirkung (Höhen, Tiefen, Überdeckungen)
Die Holzvorbereitung – zahnverleimte Grundplatte
Für ein größeres Wappen (z. B. ca. 65 cm Höhe) verwende ich eine Grundplatte von etwa 4,5 cm Stärke. Diese Platte besteht aus mehreren gezahnten Holzriegeln, die zahnverleimt werden.
Die Holzriegel bekommen eine Zahn-Einfräsung und werden im Zickzack ineinander gesteckt und verleimt. Dadurch heben sich die natürlichen Spannungen im Holz weitgehend auf:
- Die Platte bleibt formstabil und verzieht sich kaum.
- Etwaige Risse bleiben in der Regel innerhalb eines einzelnen Riegels.
- Auch große Wappen bleiben über Jahre «stehend» und werden nicht krumm.
Nachdem die Grundplatte fertig ist, übertrage ich die 1:1 Zeichnung auf das Holz und säge die Umrisse des Wappens aus. Dickere Bereiche (Helm, Schild, Helmzier) werden zusätzlich aufgedoppelt, das heißt: Es wird weiteres Holz aufgeleimt, um mehr Reliefhöhe zu gewinnen.
Diese Arbeitsgänge habe ich in einer kleinen Dia-Dokushow zusammengefasst:
Dia-DokuShow – Heidelberg-Wappen
Die Schnitzarbeit – alles von Hand
Jetzt beginnt der Teil, den man im wahrsten Sinne des Wortes Bildhauerarbeit nennen kann: Das Wappen wird komplett von Hand geschnitzt, ohne CNC-Maschinen.
Grobanlage
Zunächst entsteht die Grobanlage: Höhen und Tiefen, die Stellung von Helm, Helmzier, Helmdecke und Schild werden plastisch herausgearbeitet. In dieser Phase lege ich die Harmonie und Perspektive des gesamten Wappens fest.
Rückseite ausarbeiten
Gleichzeitig bearbeite ich die Rückseite des Wappens. Um das Stück an der Wand trotz seiner Stärke optisch leichter wirken zu lassen, werden auf der Rückseite die Bereiche abgenommen, die vorne die höchsten Stellen markieren.
Feinschnitt
In der Feinschnitt-Phase entstehen alle Details: Kanten, Rundungen, Blattadern, Helmdecken-Falten, Federn, Fellstrukturen usw. Hier zeigt sich die Erfahrung des Bildhauers – jede Linie entscheidet über Ausdruck und Wirkung des fertigen Wappens.
Farbige Fassung nach heraldischen Regeln
Nach dem Schnitzen folgt die farbige Fassung. Alle Farben richten sich nach den heraldischen Vorgaben des jeweiligen Wappens: Metalle (Gold, Silber), Farben (Rot, Blau, Schwarz, Grün, Purpur) und eventuelle Pelzwerke.
Schritt für Schritt werden Flächen angelegt, Schatten gesetzt und Lichter herausgearbeitet, bis das Wappen seine vollplastische Wirkung erhält. Auf Wunsch kann das Wappen mit Blattgold oder Blattsilber veredelt oder leicht patiniert werden, um einen historischen Charakter zu unterstreichen.
Eintragung in die Wappenrolle und Übergabe
Wenn es sich um ein neues Familienwappen handelt, kann nach der gestalterischen Arbeit eine Eintragung in eine Wappenrolle sinnvoll sein. In Zusammenarbeit mit einem Heraldiker wird das Wappen geprüft, blasoniert und in ein entsprechendes Register aufgenommen.
Das fertige Wappen verlässt meine Werkstatt montagefertig vorbereitet, solide verpackt für den Versand per Paketdienst oder Spedition. So erhält der Kunde ein dauerhaftes Einzelstück, das die Familie über Generationen begleiten kann.
Ein eigenes Wappen schnitzen lassen?
Wenn Sie überlegen, ein Familienwappen geschnitzt aus Holz anfertigen zu lassen oder Fragen zur Umsetzung eines vorhandenen Wappens haben, schreiben Sie mir einfach eine E-Mail – gern mit einer Zeichnung, einem Foto oder einer kurzen Beschreibung.
Allgemeine Informationen zu Wappenarten, Preisen und Arbeitsablauf finden Sie auch auf meiner Seite
Wappen Infos sowie im Heraldik Lexikon.
How a Hand-Carved Heraldic Coat of Arms Is Created
From first idea to finished design
Many customers come to me with a very simple question: “We have a family coat of arms – how do we turn it into a real, hand-carved piece?” The first step is always a detailed conversation. Together we clarify which version of the coat of arms is correct, which colours and symbols are important, and where the finished carving will later hang – in a living room, entrance hall, clubhouse or office.
Based on this, I create a drawing of the coat of arms that is optimised for woodcarving: lines are cleaned up, small details are adjusted, and the proportions are adapted to the intended size. Only when everything is clear and approved do I start working on the piece of wood.
Wappen übersicht – Bildhauerei Gerlach
Selecting the right type of wood
For my hand-carved heraldic coats of arms I mainly use limewood, sometimes also oak or other hardwoods, depending on the style, location and the customer’s wishes. The wood must be dry, free of cracks and have a beautiful, even structure. The blank is cut to size, planed and prepared so that the drawing can be transferred.
The future coat of arms is then drawn or transferred onto the wood. Here it already becomes clear where later the shield, helmet, mantling and crest will be, how deeply I will carve individual parts and which elements are allowed to “come forward” in relief.
Wall of Fame – Bookflip and Stadtwappen – Bilddokumentation
Carving the basic forms
Now the actual woodcarving begins. With gouges and carving knives I first remove excess material and work out the basic forms: shield, helmet, mantling and crest figures. At this stage the coat of arms already becomes visible, but still looks quite rough.
Step by step I refine the levels, deepen shadows and begin to model typical heraldic details such as helmet bars, feathers, animals or other figures. It is important that the coat of arms remains clearly legible from a distance – even when many small ornaments are added.
Details, expression and “character”
In the next step I work out fine details: folds of the mantling, hair structures, plumage, claws, lettering and small ornaments. Here the coat of arms receives its very own character. This step takes time and a sure hand – a slightly deeper cut in the wrong place and a line no longer fits.
Dia-DokuShow – Heidelberg-Wappen
As a master woodcarver I pay particular attention to harmonious transitions between the individual parts and to balanced proportions. The goal is a coat of arms that looks lively, three-dimensional and at the same time calm and dignified.
Surface, colours and gilding
After the carving is completed, the surface is carefully sanded and prepared. Depending on the design, I then prime, paint and, if desired, partially gild the coat of arms. I work according to the heraldic colours of the original design so that the hand-carved coat of arms can be clearly assigned to your family or organisation.
Gilded elements such as crowns, helmets, borders or ornaments give the coat of arms an especially noble character. At the same time, the wood structure remains recognisable – you can always see that it is a genuinely hand-carved unique piece, not an industrial product made of plastic or cast resin.
Mounting and delivery
Finally, I provide the appropriate mounting so that your coat of arms can be safely attached to the wall. Before shipping, the piece is thoroughly checked once again and carefully packed so that it arrives undamaged.
In this way, a hand-carved heraldic coat of arms is created in several steps – from the first idea to the finished work of art – in the workshop of master woodcarver Manfred Gerlach.
Wappen Infos sowie im Heraldik Lexikon.
Wappen Infos – Wappen aus edlem Holz, handgeschnitzt.
Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um handgeschnitzte & farbig gefasste Wappen aus Holz: Familienwappen, Adelswappen, Verbindungswappen, Stadt- und Gemeindewappen, Firmen- und Vereinslogos.
In der Bildhauerei Gerlach e.K. entstehen alle Wappen und Logos als Einzelanfertigung in reiner Handarbeit. Jedes Stück ist ein Unikat.
Bildhauermeister Manfred Gerlach